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Einmal durch  Kornwerderzand.

Mein lieber Mann sagte Bärbel, wir müssen unsere Stella mal wieder durchs Wasser rauschen lassen. Ich habe hier noch einen Geburtstags Gutschein von dir. Einmal Texel oder Vlieland, - "von mir aus, auch woanders hin".

Den konnte sie heute einlösen. Gleichzeitig packte sie die obligatorische Garderobe, wie immer "viel zu viel", ein und räumte unseren Kühlschrank im Mobilheim aus.

"Das muss alles mit", sagte sie zu mir, während sie telefonierend mit der Ursula den Wetterbericht bestimmte. Bei mir wirst du nicht verhungern müssen, flötete sie, als ich zaghaft fragte, wer das alles essen soll,- "kommen noch mehr mit"?

"Wir können  alles hier lassen" aber dann möchte ich in jeden Hafen groß ausgeführt werden, "kannst dir's ja aussuchen" und begann die leckeren Sachen wieder umzuräumen. Das Bier bleibt dann aber auch hier!. - "Frauen können so gemein sein". Ist ja schon gut - mein Schatz, morgen um neun lösen wir die Leinen.

Geht doch, schmollte sie, als wir beide die Stella für einen "Überseetörn" bepackten. Ich wundere mich jedes mal, was auf sechs Meter sechzig alles untergebracht werden kann, "wenn Bärbel staut und verstaut". Du bist aufgeschmissen, dachte ich, weil du ohne ihre Hilfe nicht einmal deine Unterhosen wieder findest.

Es war nun wirklich kein Segelwetter am nächsten Morgen. Der Wind pennte mal wieder, obwohl er noch vor wenigen Tagen gewaltig übers IJsselmeer fegte und uns beim joggen ganz schön durchschüttelte. Wohin den nun ? Wohin fahren wir - oder - überhaupt?

Während wir noch über unser Ziel debattierten, ging Balu vom Nachbarsteg mit Ursula und Klaus schon auf die Reise.

Ich will nicht in Lemmer bleiben!, "schmeiß den Motor an und lass uns fahren". Die zweihundertzwanzig Volt Nabelschnur vom Steg zu unseren Kühlschrank schmiss sie mir aufs Vorschiff. - "Abdampfen, Alter", hörte ich, "noch denkend,- dass eine Radtour eigentlich sinnvoller wäre".

Kein Wind auf dem IJsselmeer, also auf nach: "erstmal Sloten sagte sie". Vierzig Liter Sprit die ich in weiser Voraussicht gebunkert hatte, können verjubelt werden.

Es passte natürlich wieder alles: Unser Motor tuckerte seine zwei Takte. Der Brückenwart in Sloten kennt uns schon, "glaube ich".

Seine Ampel signalisierte  freie Fahrt während er die Brücke öffnete. Im Sloter Meer bot Bärbel mir ein Bier an. Ich trinke grundsätzlich nicht, wenn neun komma neun PS mit im Spiel sind, schmollte ich - "aber schon nicht mehr ernst gemeint". Die Sonne lachte und kein Lüftchen wehte. Ein richtig schöner Tag. Nur der Fahrtwind zwang uns warme Westen überzuziehen. Gemütlich tuckerten wir bis Woudsend. 

Hier an der  Brückendurchfahrt hüpfte unser Motor beim Voll- Gas geben, "ich wollte schnell die Durchfahrt frei machen", aus seiner Halterung.

Nichts Ernstes, denkend, - "legen wir mal eben drüben am Ponton an und schrauben den Motor wieder fest". Mit noch laufender Fahrt sollte das funktionieren. - "Immer noch denkend". - Leider blockierte der Motor unser Ruder. Nur mit Hilfe unseres  Paddels  konnten wir glücklicher Weise  noch  anlegen und anschließend den Motor wieder festschrauben.

Warum springt der nicht wieder an, fragte Bärbel, "erst zaghaft, dann aber ängstlich, zweifelnd" - nachdem ich mehr als fünfzehn Startversuche machte. "Die Schweißperlen wässerten schon meine Hörgeräte". - Ich weis es nicht! -         

Der kriegt kein Sprit, "liegt an dem neuen Tank" klang es ernsthaft zu mir herüber. Und jetzt? "fragte sie schon nervöser werdend".

Ich hab die Lösung", sprudelte es aus mir heraus", als ich sah, das der Sicherheit Ausschalter neben dem Motor lag. Soll ich, oder soll ich es ihr lieber nicht sagen: dachte ich noch. Ich sagte es ihr. Natürlich mit den Hinweis, "kann jeden mal passieren" und wir lernen daraus. "Du darfst noch mehr mitdenken" maulte ich. Und auf dich aufpassen, flötete sie schon wieder lachend.

Ich habe  den Motor  zu nachlässig angezogen war meine Schlussfolgerung und darf nicht auf einmal zu viel Gas geben. Zwischen den Feststellschrauben legte ich noch kleine Holzplättchen und war mir nun meiner Sache sehr sicher, dass der Motor sich nicht mehr löst.

Das Bier das Bärbel mir nun reichte, hatte ich jetzt redlich verdient.

Wir spürten mittlerweile Reiselust, überhörten den röhrenden Motor. Lüfteten mehrmals zaghaft unsere Genua. Der leiseste Windhauch, ganz schwache thermische Ablösungen sollten eingefangen werden. 

Auf dem Fluessener Meer gaben wir diese Spielerei auf und beschlossen über Workum ins IJsselmeer zu gehen. Mit der Option, „die Beiden“ sind ja auch nach Norden, vielleicht  bis Makkum und dann mal Harlingen, über Kornwerderzand zu erleben "oder doch nach Texel" zu fahren.

Die Mädels, "Ursula und Bärbel"  telefonierten mal wieder miteinander und so erfuhr ich beiläufig von der mir Angetrauten:  „auf dem IJsselmeer ist wieder Wind“.  Also daher weht der Hase. Es steht alles schon fest. Heute wird in Makkum festgemacht. 

"Dort lagen Ursula und Klaus schon im Gemeinde Hafen".

Ich hoffte auf dem IJsselmeer noch einige Meilen segeln zu können. Unser Motor lief wieder wie am Schnürchen. Spielte weiterhin seine zwei Takte und erinnerte mich ans Moped fahren. Durch Workum rauschen wir ins IJsselmeer. Die Fahrt binnen durch das Städtchen ist sehr schön.

Leider hatten wir auf dem IJsselmeer nur schlappen Wind aus Norden. "Wenn man bei dem leisen Hauch überhaupt von Wind sprechen kann".

Das vorgelagerte Flach, von Makkum, "Tonne reiht sich an Tonne", zieht sich Endlos hin, - "fast  bis zur Schleuse Kornwerderzand".

Hier zu schnibbeln und die Abkürzung zu nehmen  kann sehr teuer werden. Der Abschleppdienst  liegt sozusagen schon auf der Lauer und wartet auf unvorsichtige Segler. Muss ein gewinnbringendes Geschäft sein. Diese Haie: „so werden sie von den Seglern genannt“ warten den ganzen Tag darauf, dass hier jemand aufbrummt. Mit 1400 Euronen ist man dabei. Die Versicherung zahlt schon ??

Wir hatten unser Tagesziel ereicht. Klettersteige in den Alpen, sind gar nichts, gegen die "bescheuert hoch gebauten" Anlegestege des Gemeindehafen in Makkum.  Bärbel hatte wieder Schwierigkeiten die Stege zu erklimmen. Erinnerungen wurden wach. "Es gibt schönere Häfen".

Wohltuend war die Ruhe des schweigenden Motors. Bis hier her hätten wir  früher sicher  schon einige Zigaretten geraucht. Gründe dafür gab es reichlich. Das Leben als nichtrauchende Zeitgenossen ist uns aber nach 5 Monaten schon so sehr ins Blut gegangen, das nur noch selten der Druck nach einer Kippe dominiert. Den Abend ließen wir gemütlich ausklingen mit dem Beschluss, erst in der Schleuse Kornwerderzand zu entscheiden, Texel oder Harlingen anzulaufen.

Nach Überprüfung und checken der Halterung  unseres Außenborders, er musste wieder leicht nachgezogen werden, wurde Texel  gecancelt, mit dem Motor?  Ne - "bei dem Wind passt auch Harlingen". Bombenfest verschraubt  rauschten wir am nächsten Tag über Kornwerderzand ins Wattenmeer. "Für uns Neuland". Mit dem Geruch des Salzwassers in der Nase segelten wir nach Harlingen. 

Die mit uns geschleusten Boote, zogen mit mitlaufender Maschine und gesetzter Genua  an uns vorbei. Es passte, „nach dem der leicht zunehmende Wind drehte“, alles für Vlieland.  Dahin segelten fast alle Boote, als sie die Abzweigung bei Harlingen  erreichten.  Wir segelten genüsslich ohne  Motorunterstützung weiter nach Harlingen. Lass die doch fahren, dachte ebenso wie wir ein holländischer Segler, den wir überholten. Balu lag zu dem Zeitpunkt sicher schon vor der Schleuse oder im Vereinshafen des WSVH.

Harlingen vom Wasser aus,  "auf eigenem Kiel zu erreichen", war ein Erlebnis für uns. An der Tonne oben Rechts, geht's links nach Vlieland.

             

Kurz vor erreichen der Mole ließen wir die große Vlieland-Fähre,  passieren. Mit lang gestrecktem Hals versuchte ich von unser Stella aus, den Hafen einzusehen. Kein ein oder auslaufendes Schiff war auszumachen. Den ablegenden Tiger habe ich glatt übersehen. - Mach ein Foto Bärbel, - „das wird ein geiles Bild“! rief ich ihr zu, als die Fähre auf uns zu kam.

Unter der Katamaran-Fähre konnten wir hindurch schauen .  „Ohne Mast hätten  wir da glatt drunter her fahren können". Wir winkten den Passagieren der Fähre noch zu, als der Tiger auf der Stelle drehte und seine Heckwelle vor den Bug der Stella schaufelte. Danach war der Schöne nur noch von Hinten zu sehen. Dem Tiger in Maul geschaut, "eine friedliche, ungefährliche Begegnung", aber ein Erlebnis.

        

Während der Schleusung in den Van Harinxma Kanal waren wir wieder allein. Mal eben um die Ecke und der Vereinshafen WSVH nahm uns auf. Ursula und Klaus hatten unser kommen schon angemeldet und eine Box neben Balu reserviert. Gammeln und rum Lümmeln war angesagt.

Am frühen Abend durchstreiften Bärbel und ich noch einmal die Innenstadt von Harlingen. Gegen ein kleines Grolsch waren wir nicht abgeneigt. So saßen wir noch auf der Sonnenseite der Einkaufsmeile und schlürften unser Bierchen. Ist das nicht toll, immer Urlaub zu haben?

Klaus und Ursel wollten durch Leeuwarden, Richtung  Dokkum nach Schiermonnikoog . Wir hatten ehrlich gesagt, keine Lust mehr diesen weiten Weg nur mit dem Motor zu fahren. Daher trennten wir uns am Samstag morgen. - Balu löste seine Leinen gegen  9 Uhr, während wir erst gegen 10,30 Uhr auf die Heimreise gingen.

Über Leeuwarden bis Grou tuckerten wir mit 4,5 Knoten. Vor den meisten Brücken  mussten wir zwangsweise bis zur Öffnung an deren Wachtsteiger anlegen. Hier lernten wir wieder einmal die besondere Fraktion der Motorbootfahrer kennen.

Ohne Rücksicht auf uns geschlauchte Segler, pflügten die Mobos durchs Wasser und hatten ihre helle Freude daran unsere Stella ordentlich tanzen zu sehen.

Die dürfen sich doch nicht wundern, wenn ich keine Motorbootfahrer mehr grüße, "schimpfte Bärbel und meinte es Tot-ernst".

Alle Fender also auf einer Seite. Dem Schiffchen macht die Schaukelei nichts aus, nur beim festmachen muss man das nicht haben. Wir erreichten Grou am späten Nachmittag.

Der erste Anleger direkt am Teehouis war unser. Unter den Augen der vielen Motorbootfahrer legten wir unsere Stella gekonnt in einer 12 Meter-Box an die Leine. Endlich wieder passende Stege sagte Bärbel. Im Nachhinein darf ich sagen, dort lagen nur Motorboote, - "vielleicht auch einige von den Bösen! - nur unser Schiff trug einen Mast".

Nach einen  Absacker im Teehuis war der Tag gelaufen. Grou werden wir uns später noch einmal ansehen.  

Kanalfahrten schlauchen, "sie sind zwar sehr schön", müssen aber nicht  so oft sein. Auf dem Heimweg am Sonntag regnete es wie aus Eimern, mit auffrischenden Wind von vorn. Auf dem Princes Margriet Kanal musste ich immer wieder mal die Befestigung des Motors nachziehen.

Die höher werdenden Wellen verlangten mehr Schub. Der Wind wurde immer stärker. Es hörte auf zu regnen und die Sonne ließ sich wieder blicken. Im Sneeker Meer legte sich unser Schiffchen beim einfallen der Böen schon mal leicht auf die Seite. Das sind Böen mit 6-7 Bft und den einen oder anderen eingebauten 8 ter "Turbobläser", sagte Bärbel.

Sollen wir nicht lieber einen Hafen anlaufen, oder wollen wir heute noch nach Hause?

Ich will nach Hause - sagte Bärbel, - was macht der Motor? - „Den kann nur noch der liebe Gott rausreißen“.

Das muss er dann auch getan haben.

 Auf der Höhe von Idskenhuizen, "der Wind hatte fast Sturmstärke erreicht“, riss unser Motor wieder aus seiner Verankerung und blockierte das Ruder.  Ich wollte mit schnell ausgerollter Genua wenden und in dem nur wenige 100 Meter zuvor passierten kleinen Hafen einlaufen.

Mit dem blockierten Ruder war dass unmöglich.  Stattdessen drückte uns der Wind  ins sehr flache Idskenhuiser Meer. "Also Anker raus". Dieser hat vorerst weiteren Abtrieb verhindert. Dann habe ich den Motor in "Ruhe" wieder sehr fest angezogen. Vorwärtsfahrt, - Rückwärtsfahrt, "volle Pulle", wir wühlten uns frei.

 

"Die wenigen Meter ins tiefe Wasser waren fast geschafft". Dann das Unfassbare! Der Motor reist sich wieder frei und blockiert abermals das Ruder. Das ganze Schlamassel wieder von vorn.

Der Wind wurde noch stärker, "in den Böen bis 8 Bft". "Mäuschen halt dich gut fest". Bärbel umarmte den Mast der Stella, "mit Tränen in den Augen" schimpfte sie auf unseren Motor. Ich ließ die Genua komplett rauschen, gesetzt in der Hoffnung, von den Böen über das Flach, bis zu der nur noch wenige Meter entfernten Fahrrinne (nach Idskenhuisen) gespült zu werden. Mit extremer Lage, nicht mehr kontrollierbar und zu Steuern, drückte  der Wind unser Schiff ins Lee, hinter der mit hohem Baumbestand  bewachsenen Insel.

Weitere Versuche ohne fremde Hilfe frei zu kommen schlugen fehl.  Die viel gepriesene Seemannschaft und deren Hilfeleistung "von der wir so viel Gutes hörten", durften wir nicht erfahren, obwohl wir den "nur noch wenigen vorbeifahrenden Booten" wild zuwinkten.

Eine Polyfalk mit 4 Segelschülern, die flüchtend vor dem Wind ihren Haven erreichen wollte, wurde auf unsere Befreiungsversuche aufmerksam und bot  Hilfe an. Trotz Versuche mit Stecken und heulenden Motoren gelang es nicht die Stella wieder frei zu bekommen. 

Sie versprachen uns, "wenn es denn aus ihren Hafen möglich ist", ein starkes Motorboot zu schicken. Wir warteten vergeblich. Die KNRM telef. mit dem Handy zu erreichen war aussichtslos. Probieren wir es mit der Nummer 112. Die freundliche Stimme am anderen Ende der Leitung merkte unsere sprachlichen Lücken  und schaltete um aufs deutsch.

Was wollen sie melden und wo sind sie. Entsprechend wurden wir weiterverbunden.  Wir schicken ihnen Hilfe wurde uns mitgeteilt. Wir wissen es bis heute  nicht, - weder wer uns aus dem Schlamassel befreit hat,- noch mit wem wir telef. verbunden waren.

Eine halbe Stunde später kam ein kleines aber starkes Motorboot auf uns zu. Sie brauchen Hilfe? Bevor wir erfreut über die angebotene Hilfe antworten konnten, nahm "Er" Bärbel die Leine aus der Hand, befestigte sie an seinem Boot und zog uns in wilden Zickzackkurz über das Idskenhuiser Meer in etwa dort hin, von wo wir gekommen waren.

Er pflügte uns mit seinem starken Motor sozusagen eine Fahrrinne, bis in den Princes Margriet Kanal. Das Wasser ringsherum wurde  dickflüssig und dunkelbraun.  Alles in Ordnung, fragte „Er“, schmiss unsere Leine zurück und ohne ein Danke abzuwarten zog er mit dem Wind wieder so schnell ab wie er gekommen war.

Unsere Begeisterung und Dankes-Rufe verhallten  in den Wind. Wir hätten uns doch so gerne in den kleinen Hafen schleppen lassen.

"Der Engel war weg". Unser Motor spielte weiterhin verrückt. Nach einen hektisch, aber geglückten Anleger an der Schotterdeponie, Anlegen ist hier verboten, "Lebensgefahr", "signalisierte uns ein Schild", - haben wir uns Zeit gelassen. Anschließend haben wir den Motor ganz langsam aber entschlossen wieder angeschraubt und sind vorsichtig weiter gefahren. "Es war doch eigentlich vor unserer Haustür".  

An der Brücke Spannenbrug sank unsere Hoffnung "noch passieren zu können" abermals auf einen Tiefpunkt. Der Mann am anderen Ende der Brücken-Sprechverbindung  sagte "nach kurzer Schilderung unserer Misere",  für Euch öffne ich die Brücke noch einmal. "Irgendwo habe ich mal gelesen, das die Brücken bei Sturmstärke nicht mehr geöffnet werden".

Der Wind kam weiter brutal von vorn. Ich hatte zum ersten Mal bedenken übers Groote Brekken zu fahren.

Die kleine Insel am Abzweig nach Sloten wäre noch eine Alternative zum Bleiben gewesen. Wellen in dieser Höhe habe ich im Groote Brekken noch nie gesehen. Die Stella lief, “blos kein Vollgas geben“ wie auf Schienen, den schon oft gemachten Weg nach Hause. Wir werden versuchen durchzukommen, sonst müssen wir drüben am Schilf übernachten "sagte ich zur Bärbel". Der Wind und die Wellen waren trotz ihrer Stärke nicht so beunruhigend, wie die Angst, das der Motor  sich endgültig verabschieden würde. Gegen 20 Uhr tuckerten wir in unseren geschützten Hafen ein. Der Wind bürstete hier im Lee  nur leicht die Wasseroberfläche aber in den Wanten der vielen Segelboote spielte er eine ganz andere Melodie. Im Hafen sprach man später von -"in den Böen bis 10“.

Unseren Suzuki haben wir wieder so wie in den vergangenen Jahren eingesetzt. Ich hoffe er wird es uns danken.


Anmerkung:

Immer, wenn ich in den Schacht zu unseren Außenborder sah, fiel mir der geringe Abstand zwischen Ruder und Motor auf. Da waren keine 2 cm messbar. Manchmal, unter Motorfahrt glaubte ich zu spüren dass das Ruderblatt den Motor berührt. Wenn bei  Rückwärtsfahrt der Motor gegen die Rückwand des Schachtes schlägt, vergrößerte sich dieser Abstand. Der Schaft steht dann nicht mehr senkrecht, sondern ca. 10 – 15° nach Achtern,  „bedingt durch die nicht verriegelte Schwenk, bzw.  Trimm-vorrichtung“.  Das muss so sein. - „Darf nicht“, sagten einige Stegnachbarn, der Motor müsse verriegelt sein. Dann  würde auch ausreichend Platz zwischen Ruder und Motor sein.

Wer viel fragt, erhält viele Antworten.

Ich weiß nicht, "ich zweifelte noch", bin ja bisher ganz gut damit gefahren. Klang aber einleuchtend den Motor zu arretieren. Eine kompetente Aussage eines Fachmanns oder eines Skippers mit ähnlichen Problemen war nicht zu bekommen.

Also hatte ich den Motor einen zusätzlichen Bolzen aus V2A spendiert und die 2. von 5 möglichen  Arretierungen festgesetzt. Das  anschließende einsetzen des Motor zurück im Schacht, war nun viel mühsamer. Ich muss gezaubert haben. Unter erschwerten Bedingungen ging es dann aber doch. Der Abstand zwischen Motor und Ruder war nun etwas größer. Die kurze Probefahrt verlief  ganz  zu meiner Zufriedenheit.  Von herausspringenden Motor wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts. OK er hat sich mal gelockert. "Musste also etwas fester angezogen werden".

Heute sitzt er wieder richtig arretiert und Bombenfest.

 

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