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...nach Elburg, Harderwijk und Almere 18. Juli 2023

Ja, versprochen, erst einmal binnen, es dauert aber dann länger. So oder ähnlich haben wir darüber nachgedacht, wenn es darum ging, unsere Zeit sinnvoll zu vertrödeln. Zu den Inseln, dort wollten wir mal wieder etwas länger bleiben; aber bitteschön, nur bei stabiler Großwetterlage.

Damit war in den nächsten Tagen nicht zu rechnen.
Nur im Haven zu bleiben war keine Option.



Mit dem Auto mal eben nach Harlingen auch nicht. Also bewegen wir das Boot. Einmal volltanken bitte und den Kanister ebenfalls.
Wer weiß wo es hingeht? Wir entscheiden unterwegs im Groote Brekken. Dort haben wir 3 Optionen. Rechts ab, übers Tjeukener Meer, durch Echternerbrug nach Zwartsluis. Links ab, über Sloten Woudsends oder Geradeaus Richtung Sneek.

Es ist gleichgültig welche Richtung wir wählen. Wir haben in Friesland unendlich viele Möglichkeiten anzukommen.
Mal mit, mal ohne Umweg.
Machen wir doch einfach mal  Elburg.

Auf der Strecke gibt es viele Brücken die für uns geöffnet werden müssen.

Wir zählen einmal mit. Die erste Autobahnbrücke nehmen wir locker ohne das sie öffnet.
Die  Durchfahrtshöhe ist so um die 12 Meter, je nach Wasserstand. Zwangsläufig beschränkt sind Segelboote mit längeren Mast. Vorher, über dem Follegeasleat ist die erste Brücke auf unserer Reise, die geöffnet werden muss. Die einzige Brücke an der der Brückenwart uns noch den Klompen entgegenhält, ist in Echternerbrug, also Brücke Nr. 3.


3 Euro müssen in dem Holzschuh eingezahlt werden. Danach geht die Konstruktion hoch.
Der angelnde Typ oben hält dir den Klompen direkt vor deiner Nase.

Der Holzschuh an einem Seil ist wahrscheinlich bald eine ausgediente Folklore.


Ein unerwartetes bewegtes Leben rechts und links nach der Brücken-durchfahrt begleitet uns noch ein Weilchen. Viele Mobilheime und sehr viele  Motorboote sind hier Anlieger. Danach kommt erst einmal nix. Es sind doch einige Motorboote mit uns unterwegs oder kommen uns entgegen. Die Zahl der Segelboote lassen sich an einer Hand abzählen.
Es ist das Motorbootrevier schlechthin, in dem wir uns bewegen. Obwohl diese Knatterkisten oder Flüsterschleicher mit dem Kostenfaktor 500 Euro bis eine Million Euro, genau so wie wir auf jeder Brückenöffnung warten müssen.

Ein Kleinod für Wassersportler ist De Driesprog. Ein Paradies denken wir bei der Durchreise. Hier kann man es aushalten.
Mit einem Motorboot.
Eben für diese Boote gibt es traumhafte Touren, von denen wir mit stehendem Mast ausgeschlossen sind.

Einmal kurz nach links, dann nach rechts uns schon ist der "Trubel" vorbei. Die nächste, die vierte Brücke ist die Oldelanderbrug. Natur pur, es ist unterwegs niemals langweilig. Selbst die Rindviecher im Uferbereich wirken interessant. Nur die Sonne fehlt.
Nach jedem Knick gibt es neue Überraschungen. De Laatste Stuiver ist solch eine. Bed and Breakfast inklusive.

Groote Veenpolder

Das nächste Törchen das nach oben geöffnet werden muss, am Peter Stuyvesantweg " (wer von der Raucherfraktion denkt da nicht an Kippen? )", kündigt sich an.

Das geht munter so weiter. Interessante Landschaft und dann gleich die Driewegsluis. Ein sehr gut besuchtes Restaurant lädt zum verweilen ein.
Wir sind aber gefordert, uns einzureihen, in der Warteschleife vor der Schleuse hier im Nationalpark Weerribben-Weiden.

Hier lernt man sie hier kennen: die guten und die weniger guten Motorbootfahrer. Es gibt richtige Arschlöcher unter diesen Typen die ihr Boot nur mit Hilfe ihres Bugstrahlruder bewegen können. Mit zwei mal 300 PS hast du immer Vorrecht. Wenn du "deutscher" bist, dann sowieso.
Die Driewegsluis mit Brücke kostet also etwas Zeit. Danach geht es ohne Unterbrechung nach Ossenzijl. Die Ossenzijler Brug und kurz danach die Hoogerwegbrug signalisierten uns schon vorab ihre sofortige Öffnung.

Unsere Reise heute wollten wir noch nicht beenden. Ossenzijl hat einen tollen Jachthafen mit allen Möglichkeiten. Machen wir noch bis Zwartsluis oder? Wir können noch eine Weile weiterfahren. Es klappt alles hervorragend, nicken wir also die Weiterreise einstimmig ab.
Das längste "fast langweiligste Stück unserer Tour", bis Stenwijk lag noch vor uns. Drei weitere Brücken mit viel schwarzweißen Milchlieferanten rechts oder links begleiteten uns bis Stenwijk.

Auf Warteposition und festmachen vor der Heerenbrug. Oben die N 333. Hier haben wir schon einmal über 1 Stunde warten müssen. Heute ging es relativ flott. Seit geraumer Zeit benutze ich das Funkgerät um ein Brückenöffnung für uns anzufragen. Das klappt oft hervorragend.
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Wieder ein Abschnitt der sich relativ hinzieht aber auch nicht langweilig wird. Giethoorn liegt voraus. Wir könnten hier: - ne ne entgegnete meine zur Zeit
eingeteilte Steuerfrau: es ist nicht mehr weit bis Zwartsluis, lass uns das durchziehen, dann kannst du laufen und deine Beine bewegen solang wie du willst.
In und um Giethoorn gibt es viel zu sehen und zu bestaunen.
Vielleicht der schönste Teil unserer heutigen Tour. Es schlaucht schon, wir habe aber gute Erinnerungen an Zwartsluis, boah ey.

Noch drei Brücken bis Giethoorn und anschließen die Beukerssluis, dann noch wenige Kilometer und wir haben unser Tagesziel nach 58 Kilometern bzw.. 31 Seemeilen erreicht. 14 Brücken haben wir bisher gezählt.

Beulakerwegsbrug N 334

Ein Dorf zwischen Wasser und Natur

Zwartsluis, Ziel erreicht!

Natürlich fehlte auch hier und heute der Havenmeister.
In vielen Havenanlagen und Marinas sind freie Liegeplätze mit grünen Schildchen gekennzeichnet. Solch einen freien Platz fanden wir nach längerem suchen. Alles war anders als das was wir in Erinnerung hatten. An diesem trüben Dienstag war in Zwartsluis tote Hose. Also nix los. Morgen machen wir Elburg.


Ramspolbrug, über das Ramsdiep oben die N 50 geht es zum Ketelmeer.


Begegnung im Ketelmeer

Den Ketelhaven lassen wir rechts liegen. Immer schön im Tonnenstrich bleibend geht es ums Eck in den Randmeeren hinein.
Wo noch vor zwei Jahren die Roggebotsluis war, steht jetzt diese Brücke.

Sprechen sie niederlands?
wählen sie die 1. Sprechen sie englisch, wählen sie die 2. Sprechen sie deutsch, wählen sie die 3.
An welcher Locatie befinden sie sich, die Stimme listet alle Brücken auf. Du brauchst nur die 43 durchzugeben. Wann sind sie an der Startlocatie 43?
In fünf Minuten sagte Bärbel. Die geht dann tatsächlich auf. Es ist noch einfacher mit der App "Varen Flevoland", sie sind noch zu weit weg! melden sie sich wenn sie die Locatie erreichen: sagte die künstliche Intelligenz, machen wir ab sofort. Mit Funk geht`s aber auch.

Reevesluis alles ist neu. Die damalige Baustelle haben wir noch in Erinnerung. Weiter auf dem Drontermeer bis Brücke Flewoweg N 309
Dann einmal links rein, scharf ums Eck, vor der Brücke also links. Vorbei an dem Campingplatz von Ilona und Manfred. Mit diesen genau wie wir ehemaligen Lemmer Camper, sind wir verabredet. Im Stadthaven von Elburg. Es gibt ne Menge zu erzählen.


Ja, wir sind da; haben aber kein Bier mehr an Bord. Ilona und Manfred haben es sich nicht nehmen lassen uns mit dem Gesöff zu versorgen.

Elburg lohnt sich.
Das alte Elburg liegt wunderschön an den Veluwe-Randmeeren. Eine der interessantesten Hansestädte der Niederlande. Früher ein lebhaftes Fischerstädtchen an der Zuiderzee. Heute ein ultimativer Ausgangspunkt für Touristen und Liebhaber von Kultur und Wassersport.


Die Klapperstörche fühlen sich auch sauwohl

Elburg, auf wiedersehen.

Wir kommen sicher noch einmal wieder. Unser Wetter ist durchwachsen.
So richtig doof, also kein Reisewetter.

Das bekamen wir in der Einfahrt zum Stadthafen in Harderwijk - richtig - dick - mit. Wir wollten relativ nahe am Zentrum liegen.
Plötzlich, wie aus heiterem Himmel peitschte eine gewaltige Böenfront, Böenwalze durch den Lelyhaven und legte unser Boot fast auf die Backe.

Hinter den hohen Häusern im Lee fanden wir Schutz. Die müssen wir nur wenige Minuten abwettern beruhigte ich Bärbel.
Das war für sie eines der brutalsten Wettererlebnisse. Mich hat es auch richtig durchgeschüttelt. Liegeplatz suchen geht anders.

Der Anleger am einem Pflock mit aufgewickeltem Wasserschlauch und provisorischer Badeleiter klappte wie aus dem Lehrbuch.
Hier dürfen wir doch nicht fest machen, Bärbel war immer noch aufgedreht.
Doch wir dürfen, beruhigte ich sie und erklärte ihr die Wettersituation - wie aus dem Lehrbuch. Ich habe beim suchen nach einem Liegeplatz vergessen den Himmel zu beobachten und ganz ehrlich, hier zwischen den hohen Häusern in Harderwijk niemals mit so einer Wetterkapriole gerechnet.

Die Brücke zum Stadthaven blieb weiterhin verschlossen. Also werden wir wieder in dem schon früher besuchten Haven De Knar festmachen.


Die Front geht durch, wir warten auf die Rückseite

Der Regen ist noch nicht vorbei....Städtchen besuchen können wir vergessen.
Wir düsen ab.
Da kommt noch was, Nijkerkersluis mit Brücke der N 301 und im Gooimeer die Stichtsebrug.

Der Wetterbericht sagt: Wind direkt von vorn, es bläst uns also auf die Nase.

Das war so nicht vorgesehen im Wind: er bläst uns ordentlich ins Gesicht. Kreuzen können wir vergessen bei dem engen Fahrwasser.
Kräftiger bläst er auch.
Im Gooimeer Meer wurde "unser Kumpel" der Wind, richtig gemein. Die Corina gab ihr Bestes. Der Nanni unten im Schiff schnaufte, Schafte nur noch 2 Knoten.
Uns machten die letzten Kilometer nach der Stichtsebrug keinen Spaß mehr.
Die Wellen wurden höher. Die Corina stampfte sich fest. Nur noch wenige Tonnen, wir hakten sie gezählt ab. Nur nicht schnibbeln. Das könnte in die Hose gehen. Genau zwischen GM 33 und GM 35 (Tonnen) fast im Rechten Winkel zur Fahrrichtung legte ich die Pinne hart um.

Schlagartig erhöhte unser Boot seine Geschwindigkeit. Wind querab, wir rauschen auf  Almere zu.
Der mit Möwen Kot verschmutzte Anleger war immer noch der gleiche wie beim letzten Besuch. Hier bleiben wir zwei Tage, dann steht das nur noch 30 Kilometer entfernte Amsterdam auf der Liste.


Ab und an ließ die Sonne sich mal sehen.


Ein Besuch in Almere ist immer aufregend anders.

Denn die jüngste Stadt der Niederlande steckt voller Leben und ist alles andere als langweilig!

 
"Bei unserem Besuch war das volle Leben wohl zu hause."

Der Wetterbericht für unsere weitere Reise über Amsterdam, IJmuiden nach Texel sagte:
ihr seit wieder einmal zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort.


Die Alternative weiterhin Binnen mit stehenden Mast über den Nord Holland Kanal nach Den Helder zu fahren, machte ein einziger geschriebener Satz bei Stegfunk zunichte.
Die Coenbrug in Zaandam wird nicht mehr bedient.

Da auch die Schipholbrug derzeit nicht bedient wird, ist in dieser Zeit die Staande Mast Route faktisch nicht nutzbar.

Der NL Wassersportbericht für die entsprechenden Kalenderwoche ist Aktuell wenn es sich um Wassersport, Fahrweginformationen und Sperrungen in Holland dreht.
   https://www.stegfunk.de

Also haben wir Amsterdam gecancelt. Unser Wind pustete weiterhin 6 Bft aus Nordwest, ok um die Ecke nach Lelystad wollten wir aber nicht.
Der Sommer war sowieso, naja, ich sag mal nix:- Klimawandel sagen die einen, ich denke, das Klimasystem wird auch von externen Faktoren, Vulkanausbrüchen, Schwankungen der Sonnenaktivität und Änderungen der Erdbahnparameter beeinflusst.

Dann soll uns der Wind doch mal zeigen wie lange wir brauchen, um noch einmal Elburg zu besuchen. Dort haben wir noch nicht alles gesehen.
Zwei weitere schöne Tage konnten wir in Elburg erleben, besonders die Eisdielen erfreuten sich über unseren Besuch.
Die radelnde Fahrrad Disco war ein beeindruckendes Erlebnis.

Wir lassen uns dann einfach zurück pusten bis in Ketelmer. Über Urk nach Lemmer, fragte ich bescheiden an: meine Kapitante sagt, wir machen in Giethoorn fest. "Tatsächlich die gleiche Tour zurück. Ganz gemütlich."

Im Ramsdiep, nach dem Schokkerhaven, kurz vor der Ramspolbrug saßen wir auf einmal im Kraut fest. Der Pinnen Pilot hat nicht aufgepasst.
Die Binsenbummelei kann in die Hose gehen. Rumps. Der Skipper der Corina stand sehr schnell mit einer Schleppleine auf dem Vorschiff und zeigte dem zufällig vorbeifahren dem Segelboot seine Dummheit. Die Beiden, "sicher ein Ehepaar", drehten bei und übernahmen unsere Leine. Wir passen besser auf haben wir versprochen. Besser du sagte Bärbel, naja, wo sie Recht hat...

Zwartsluis und die Breukerssluis lagen hinter uns. Giethoorn wo machen wir fest? in welchen Haven? Die Lust unterwegs zu sein war weg, einfach futsch.
Für den 28 Juli war es zu kalt, zu nass, eigentlich zu doof um unterwegs zu sein. Drüben am Restaurant, da können wir sicherlich lecker essen.
Festmachen im Fahrwasser bei Betaalautomaat 7 in Giethoorn. Kanaal Breukers - Steenwijk.

Du musst:
die App AanUit.net installieren, dich anmelden, dich registrieren und verifizieren. Danach gibst du den Punkt 27292 ein. "Dein Standort".
Auswahl: Strom.
Gebucht: 28-07-2023 15:06 , Beendet 29-07-2023 06:34 Genutzt 3 kWh, - kosten Euro 3.00 Bestätigung: Sie haben AanUit.net- Punkt 27292 aktiviert

Auswahl  Liegegebühren:
Standort Kanaal Beukers-Steenwijk 28-07-2023 15:07 / 29-07-2023 06:34 / Kosten Euro 12.70 Bestätigung Liegegebühren aktiviert,- beendet, deaktiviert.
Wird abgebucht.
Der Havenmeister besuchte uns dennoch mit dem Fahrrad. Kommt ihr klar mit der Online Buchung? -  "die Kneipe drüben hat zu, ist Geschossen"!
Was machen wir falsch?
Um 7 Uhr morgen Früh öffnet drüben die Brücke. Wir sind dann am späten Nachmittag in Lemmer.
Die vorhandenen Eier hüpfen in die Pfanne, da brutzeln wir uns was Leckeres, dazu den obligatorischen Genever und ein zwei Dosen Bier.
Wasserwandern kann so schön sein.
Am 29-07-2023 tuckerten wir ganz gemütlich nach Lemmer


Randmeere reichen aber erst mal.
 

Hin und zurück 328 Km 176 SM

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