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Am 11.08.2022 war unsere Segelsaison beendet.
Die neue Saison steht vor der Tür. Die alte ist noch nicht ganz
abgearbeitet, - noch nicht in
geschriebene Zeilen gefestigt.
Unsere Erinnerungen an den letzten Sommer werden auch ohne diese Zeilen
spürbar wachgehalten. Es belastet und tut noch weh.
Im März mieteten wir uns für eine Woche im Bungalowpark Iselmar ein. Die
Corina wurde für den kommenden Freitag richtig aufgehübscht und
perfektioniert. Am Freitag hebt Johan sie mit seinem Kran ins Wasser.
Der Mast wird gestellt und unser Mädchen ist wieder komplett.
Ja, sie war komplett und super schön anzuschauen. Die Corina ist ein
Segelboot, benötigt aber ab und an den kleinen Nanni unten in ihrem
Bauch der sie heute zum Liegeplatz bringen sollte. Dieser Nanni, ein ganz lieber Kerl dieselt immer, wenn er gebraucht wird und hat uns schon so manche Flaute verschönert. Heute hustete er nicht einmal. Kein Mucks von dem Typ da unten.
Beim polieren und Antifouling auftragen hörte Bärbel sehr leise Musik
die sie nicht zuordnen konnte. Jetzt im »Nachhinein«,
wo man eben immer schlauer ist klingt es logisch das unsere Batterien am
Ende waren.
Musik im Winterlager, Boa ey.
Er hilft wie immer, wenn er gebraucht
wird der Theo. Theo ist ein Motorspezialist der zufällig in der Nähe
war. Seine Powerbank weckte den Nanni aus seinem Winterschlaf und so
tuckerte er uns nach 310.
Segeln ist doof und teuer. Wenn man
vergisst ….
310 ist unsere Hausnummer von April bis
Oktober. Manchmal, oky manchmal auch nicht. Dann sind wir woanders. Wir sind dann weg, entfernt, über alle Berge weggelaufen, ausgelaufen.
Wohin? Um diese Frage zu beantworten, schweigen wir, wir wissen es nicht. Unser Kumpel der Wind, - "der weiß es auch nicht". Die Luftbewegung, die mit 10 Tonnen pro Quadratmeter uns belastet. Experten messen diesen Wert in 1.013 Hektopascal.
Wind ist bewegte Luft in
der Atmosphäre.
Wind entsteht vor allem dadurch, dass
der Luftdruck nicht
überall derselbe ist. Je höher die Unterschiede im Luftdruck, desto
stärker bläst der Kollege. Sind die Unterschiede im Luftdruck ausgeglichen,
dann hört unser Kumpel auf zu pusten. Dann läuft unser Nanni.
Die Windrichtung wird mit
der Himmelsrichtung angegeben,
aus der er kommt – nicht, in die der Wind weht. Westlicher Wind kommt
also aus dem Westen und weht in den Osten. Wenn wir aber nach Texel wollen, stimmt nix mehr
mit der Himmelsrichtung, nix mehr mit pusten und blasen in der
Atmosphäre.
Unser Wetter, der momentane Zustand der
Atmosphäre vergisst brauchbare meteorologische Parameter, hier bei 310
(unseren Liegeplatz). Oder wir kapieren dieses System immer noch nicht,
wie es in dieser Lufthülle zugeht und auch nicht wie es auf Texel weht.
Die hätten dort kein Wetter, nur Sonne. Also wir fahren oder wir segeln - Et hätt noch
immer jot jegange. Meteorologie, Boa ey.
Im Mai also nach Texel. Zuvor aber…. Der Schreiber dieser Zeilen wird 80
Jahre alt.
Unendlich viele Optionen, Alterativen und Wege seinen Achtzigsten zu
feiern wurden im Vorfeld erörtert.
Bei dem großen Hörverlust bekommt der Skipper der Corina im großen Kreis
der Mitfeiernden nichts mehr mit. Er leidet. Also nix mit Tanz und
Party. Wir haben einfach das Angebot, Marlena und Adda am Eersten Aanleg
in Lemmer beim Bier und Genever zu adoptieren angenommen und so
gleichzeitig den achtzigsten gefeiert.
Wenn ich jetzt beim Bier, in meinen Erinnerungen wühle, gibt es den
Begriff der „schwachen Wirkung“ und damit wird der am meisten gewählte
Vorgang bei der Adoption Erwachsener beschrieben.
Großeltern geht also nicht, Adoptiveltern geht. Erben geht nicht. Also
nichts falsch gemacht. Noch nicht einmal die Aspirin Brause vergessen.
Wir haben jetzt zwei außerplanmäßige Töchter!
Es war einer dieser sonnigen Tage die europaweit zu Temperaturrekorden
führten.
Zu dem Anstieg haben auch mehrere intensive Hitzewellen im Juni und Juli
beigetragen. Wir stehen gefühlt, auf der Sonnenseite des Lebens.
Traumhafte Wetterbedingungen gab es für uns in Lemmer. Chaotische
Zustände für die Daheimgebliebenen.
Ein Rekord steht hingegen bereits fest: Mit durchschnittlich 2025
Sonnenstunden war das Jahr 2022 das sonnigste Jahr seit Messbeginn.
Sonne auf Texel. Der Geburtstag von Bärbel wird also auf Texel gefeiert.
Auf geht’s. Texel hat eine Brauerei unweit von Oudeschild. Vielleicht
schaffen wir es endlich einmal dieses Brauhaus zu besuchen. Die Vielfalt
der Biersorten haben wir auf der Insel schon kennengelernt und trinken
dürfen. Am Ende eines Besuches darf man natürlich auch probieren. Wir
werden sicher, wie schon so oft mit unseren beladenen Rädern daran
vorbeifahren. ABER wir werden irgendwann auch einkehren. Versprochen!
Warum ist diese Insel immer und sehr oft unser Ziel?
Die Dörfer. - De Koog, - De Cocksdorp, Oosterend, usw. Texel hat 7
Dörfer und die
“
Hauptstadt Den Burg“ sie sind alle und immer einen Besuch wert. - „Wenn
wir wieder da sind,“ – Fahrräder mieten. Es gibt viele Radwege entlang
der Stände, durch die Dünen und im Nationalpark. Ein besonderes Phänomen im Park ist der Slufter.
Dies ist ein von Dünen umschlossenes Strandgebiet, das in offener
Verbindung mit der Nordsee steht. Dadurch wird ein Teil des Gebietes bei
Flut überflutet und bei Ebbe fließt das Wasser zurück ins Meer.
In der Nähe der Strände von De Cocksdorp befindet sich der berühmte
Leuchtturm Eierland, der seit 1864 an der nördlichsten Spitze von Texel
steht. Mit seiner roten Farbe ist der Turm ein beliebtes Fotomotiv und
gehört zu den beliebtesten Attraktionen unter den Besuchern. Seit 2009
kann man den Leuchtturm besteigen und bei klarem Wetter eine
kilometerweite Aussicht genießen. Hätten wir haben können. "Horst wollte
schon mehrmals diese Wendeltreppe mit 118 Stufen hochturnen." Corona sagte nein.
Wir haben immer gute Argumente Texel anzulaufen. Vlieland und
Terschelling stehen aber auch auf unserer Liste.
Sehr oft liegen wir in Stavoren, der ideale Ausgangspunkt für viele
mögliche Törns. Da ergibt es sich, mal eben kurz nach Den Oever zu
segeln. Die 12 Seemeilen machen wir locker in zwei bis zweieinhalb
Stunden.
Wenn es sich ergibt, dass Horst und Ilse auf der anderen Seite vom
Abschlussdeich liegen und auf die Tide nach Texel warten, spricht doch
nichts dagegen sie zu begleiten. In zwei Stunden sind wir dann drüben
auf unserer Insel mit garantiert super Wetter. Langweilig wird es dort
nie.
Langweilig wurde es den „Beiden“ auf der Mira sicherlich auch nicht,
obwohl der Wecker schon früh um 4 Uhr klingelte. Der Sonnenaufgang auf
der Abreise nach Kornwerderzand bleibt für immer unvergessen. Texel
Reisen sind immer schön und haben ihren Reiz.
Bärbel telefoniert, wen hast du denn in der Leitung: „ich bin da
überhaupt nicht neugierig!“ Der Peter kommt! „Sie sind schon Unterwegs“.
Über die Kanäle, den Rhein und die IJssel wollen sie uns besuchen.
Tatsächlich über Urk und das Ijsselmeer hat dieser verrückte Skilehrer
seinen Kondor navigiert. Sie sind ordentlich durchgeschüttelt worden.
Der Kondor kann ne‘ Menge ab. Natürlich gehen manchmal einige Schubladen
auf. Geht uns Seglern aber nicht anders.
Das Anlegebier war besonders „intensiv“. Willkommen in Lemmer: Silvia,
Peter und der Kondor. Es war unser Bedürfnis den “Beiden“ vorab mit dem
Auto unser Ijsselmeer und die komplette Ostküste zu zeigen. Natürlich
lag Harlingen am Weg!
Der gemeinsame Törn nach Sneek war auch gleichzeitig die Abreise und das
„auf Wiedersehen“ sagen von unseren liebgewonnenen Gästen. Über Sloten,
Woudsend, und Heeg tuckerten beide Boote nach Sneek. Mitten im Centrum
konnten wir nahe am Geschehen einen Liegeplatz finden. Sneekerweekkermis
inkludiert. Es war super.
Zur Heimreise von Silvia und Peter begleiteten wir den Kondor noch bis
zum Princess-Margriet-Kanal. Unser heutiges Ziel war wie schon so oft
„die Insel Stavoren“. Es wäre besser gewesen, wenn wir durchgezogen
wären bis nach Den Oever. Texel stand mal wieder zur Debatte. Texel
läuft nicht weg. Beim Bier und Genever und ausreichend Schlaf schauen
wir morgen erst einmal; ob wir noch wollen. Enkhuizen würde ja auch
gehen.
Neben uns auf der Steuerbordseite lag ein Großer. Eigentlich viel zu
groß für diese Box. Naja, nette Leute, kurzes Bla-bla! Wenn wir geahnt
hätten das dieser Typ uns am nächsten Morgen beim Ablegen ins
Achterschiff düsen würde, hätten wir ???. Ja hätten wir mal! Uns wäre
eine Menge Ärger erspart geblieben.
Der 11.08.2022
Dieser Spezi hatte ein ausladendes Bugspriet, achtern zusätzlich ein
Schlauchboot an den Davits aufgehängt. Wenn er sauber und korrekt
abgelegt hätte, hätte er die gegenüberliegenden Motorboote mit
Sicherheit touchiert. Um dies zu vermeiden drehte er sein Bugstrahlruder
voll auf um eine saubere Ausfahrt hinzulegen. Er bretterte uns voll ins
Heck. Die Corina und wir wurden richtig durchgeschüttelt. Ich hätte
diesen Typen m ersten Moment umbringen können.
Naja, mildernde Umstände. Adressen und Versicherungen ausgetauscht, wir
wollen das Beste draus machen. Beim zweiten Versuch gekonnt abzulegen
wurde der Erste komplett kopiert. Nur durch mein beherztes Eingreifen
konnte noch größerer Schaden verhindert werden. Fazit, auch wenn du völlig schuldlos beteiligt bist hast du die Arschkarte. Deren Kostenfaktor zusätzlich extreme Ausmaße annehmen kann. Hinterher ist man natürlich immer schlauer. Der Ärger mit den Versicherungen ist Vorprogrammiert. Es ist nichts mehr Normal. Aussagekräftige Fotos werden angezweifelt. Die Höhe des Schadens wird in Frage gestellt. Wann und wo kann repariert werden? Die Saison war gelaufen. Viel zu früh zu ende. Johan hat die Corina in seiner Anlage auf dem Bock stehen.
Wir hoffen das sie jetzt wieder aufgehübscht wird. Die neue Saison steht vor der Tür.
"Mit der Kondor auf unseren Kanälen ganz nah bei Zuhause"
Schiffshebewerk
3 Tage Sporthotel Iselmar
Möhnetalsperre, nur mal gucken
Skippertraining für die Wintertage
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