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Mit Stella und Balu

Es gibt Männer, wenn sie sich begegnen, wird mit Händen und Füßen artikuliert.

Diese aber: "Kalle mit Hörgeräten und Kippe", Klaus passionierter Nichtraucher, "mit Stoppelfeld im Geschmacks und Riech-Bereich" - na ja unter dem Kinn wächst das Kraut auch, halten meistens ihre Hände in den Hosentaschen vergraben.

Bis auf wenige Ausnahmen in der die Dose Bier gehalten wird oder ausladende Erklärungen meistens mit der rechten Hand zu einem interessanten Objekt überwiegend Schiffe" gegeben werden.

Wir können ja `mal zusammen raus fahren, so wurde es beschlossen. Die beiden Mädels. Ursula, die den Klaus vor vielen Jahren ´mal geheiratet hat" und die ihm heute noch die Eier in die Pfanne haut sowie Bärbel die dem Kalle die Butterbrote schmiert, nickten zustimmend.

Wohin: ist sozusagen egal. "Beim segeln bestimmt ja meistens der Wind das Ziel und nicht die Frauen".

So ist es oft. So wird es auch von dem Bartträger und rauchenden Zeitgenossen verstanden.

Überwiegend werden aber die Wünsche der Mädels berücksichtigt. Der Wind weht dann eben aus der falschen Richtung.

Gegen 10 Uhr war auslaufen angesagt. Kalle musste als Packesel ran. "Willst du umziehen oder machen wir nur einen Törn fragte der Ärmste". - Bärbel hatte wie immer den halben Hausstand, hauptsächlich Lebensmittel an Bord verstaut.

Bei mir wirst du nicht verhungern: "Warme Klamotten sind bei dem frischen Wind auch nicht zu verachten".

Bei dem nun doch auffrischendem Wind ging es über Sloten, ins Sloter Meer, hier wurde die Crew der Stella mehrmals geduscht.

Das Schiffchen, eher aber die Besatzung, brauchen einen Spayhood.       

"Wird wohl der nächste größere finanzielle Posten werden". Balu mit Ursula und Klaus ereichten kurz vor uns das Heeger Meer.

Nun konnte der Jockel ausgeschaltet werden. Mit gesetzter Genua rauschten sie, 5 Knt. machend dem Tagesziel "Stavoren" entgegen.

Die teilweise beachtliche Krängung der Stella, die Bärbel sonst mit "au, au, au" kommentierte, wurde wortlos akzeptiert.

Segeln ist doch schöner als zu motoren fand sie und nötigte ihren Skipper ein beifälliges Kopfnicken ab. Die 30 jährige Seglererfahrung von Ursula und Klaus, erklärte den nun größer werdenden Abstand der beiden Boote. Lass mal langsam angehen dachte sich der Skipper der Stella.

Wir werden immer besser und bleiben lehrnfähig. Gegen 15 Uhr machten sie an der Insel in Stavoren fest. Die Sonne brannte etwas stärker.

Das Anlegebier war nun  verdient und die Seniorentruppe bummelte den Abend entgegen. Ursula brutschelte derweil in der Kombüse auf der Balu ein verspätetes Mittagsmenue. Segler haben immer hunger und noch mehr durst.

"Über Pfingsten würde es sicher fast unmöglich sein hier einen Anlegeplatz zu finden" fachsimpelten Kalle und Klaus beim betrachten der vielen Motorschiffe die  rücksichtslos festmachtenund beachtliche Lücken zuließen. "Ist sicher `ne andere Fraktion von Wassersportlern sagte Kalle".

Der Abend nahte, auf der Stella wurden die Kojen für die Nacht zurecht gemacht. Ist doch immer eine große Umbaumaßnahme. "Wohin mit den vielen Klamotten"?

Alles hin und her geschoben und doch wieder geändert hatte die Stella endlich die große benötigte Spielwiese. "Augen zu und durch". Die erste Nacht auf den umgebauten Kojen ist immer die schlimmste. Brauchen wir doch ein größeres Schiff dachte der 172 cm große, 93 Kg schwere XL Skipper der Stella noch vor dem Einschlafen.

Fünfundzwanzig mal bin ich wach geworden war der übertriebene Satz am nächsten Morgen. Zugegeben etwas müde sah der Junge schon aus aber das legt sich. Es geht  weil der Wind weiterhin aus der falschen Richtung bläst binnen nach Sneek.

Die Fahrt übers Fluessener Meer retour mit weiterhin auffrischenden bockigen Wind war weniger optimal. Auf den John Frisco Kanal musste der Motor wieder aushelfen  Genauso wie später auf dem Prinsess Margriet Kanal. Der Wind krachte mehrmals in die Genua der Stella und bescherte dem Schiffchen ungewohnte Lage.

Ursula und Klaus waren wieder weit voraus und nur noch an den übergroßen roten Fender der am Spiegel der Balu hing, zu erkennen. Der Betrieb auf dem Wasser hielt sich in Grenzen. So wurde es für beide Boote sehr einfach im Stadthafen von Sneek einen Liegeplatz zu finden. "Das wird am Wochenende über Pfingsten sicher eng werden".

Auffallend waren auch hier wieder die zahlreichen Motorschiffe die im Nahbereich festmachten. Segler waren sehr wenige unterwegs.

Die Temperaturen waren ja nicht gerade berauschend. "Segelwetter sieht doch etwas anders aus". Auf der Stella wird, wenn man es denn so nennen darf: "traditionell nach dem Anlegen ein kleines Grolsch getrunken". Zumindest der Skipper besteht auf diese Gepflogenheit.

Da bei dieser Tour beide Boote nach dem Anlegen immer dicht beieinander liegen versteht es sich von selbst, das Klaus die Grew der Stella zu sich an Bord lädt.

Hier aus der Pflicht lässt sich auch erahnen und erspähen was Ursel in der unteren Etage "in der Kombüse der Balu zelebriert".

Der Nichtsegler wird nie verstehen welche Zaubereien auf einen halben Quadratmeter Küche möglich sind! Harry Potter ist dagegen ein Weisenknabe. Der verantwortungsvolle Skipper im Cockpit stehend,  verlässt auf keinen Fall seine Position. Muss aber zumindest seine Bereitschaft "darf ich dir helfen" zum Ausdruck bringen. Immer wird ein "Nein" ich mach dass schon, seine Gehörnerven oben erreichen.

Vielleicht mit dem verschluckten Zusatz: "halt dich man an der Dose fest". Eine Hand fürs Schiff, eine fürs Grolsch. Wenn anschießend deine Wäsche über dir in den Wanten zum trocknen hängt, deine Liebste dir braun gebrannt mit gerötetem Gesicht und selbstgebrauten Wasser Kefir  gegenübersitzt, weist du: die Welt ist in Ordnung. Haben wir es nicht gut? Sie wird zustimmend nicken.

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Eigentlich sollte es am nächsten Tag weiter bis Grou gehen.
Irgendwie war aber die Luft raus. Zumal der Wind und die Temperaturen  weiterhin unvorteilhaft waren um diesen Ausflug zu verlängern.
Es fehlte die Wärme. So wurde kurzerhand beschlossen den Bug der Boote Richtung  Lemmer zu drehen.

Aber bitteschön an einer Insel der Marekrite ein Päuschen einlegen.

Es war ein schönes Fleckchen Insel an dem die Seniorentruppe anlegte. Schiffe begucken und mit dem Pollenstaub fertig werden. Ursula litt an dieser Allergie, gleichzeitig bastelten die Herren der Schöpfung "Gott hat ihnen den Namen Skipper gegeben" am Groß der Stella.

Belohnt wurden sie dann mit leckeren Carpaccio der abermals in der Kombüse von Balu kreiert wurde. Last uns bitte dann jetzt nach Lemmer fahren!

Die Pollen setzten der Ursel arg zu. Es ging zurück, erst im Groote Brekken wurde wieder Vollzeug gesetzt. Die noch wenigen Meilen bis Lemmer wurden richtig ausgekostet, wie ein guter Wein der zur Neige geht.

Die Herren der Schöpfung hätten sicher gern noch den ein oder anderen Schlag gemacht, wollten die Mädels aber nicht zu sehr strapazieren, denn diese müssen ja beim nächsten mal wieder mit.

Im Heimathafen trafen die ersten Pfingsttouristen ein.

Wir waren wieder zu hause und doch froh den Rummel der nächsten Tage nicht mitmachen zu müssen.

 


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